Welche Rolle spielt Deutschland bei Rüstungsexporten?

Die größten Rüstungsunternehmen in Deutschland (bemessen am Umsatz) sind: Airbus, Rheinmetall, Krauss-Maffei Wegmann, Thyssenkrupp und Hensoldt.

Diese Firmen stellen nicht nur Waffen, Panzer und Kampfflugzeuge für die Bundeswehr her, sondern sie exportieren auch Waffen und Rüstungsgüter in andere Staaten, u. a. sog. “Drittländer”. Das sind Länder, die nicht zur EU oder zur Nato gehören. 2019 hat die Bundesregierung Ausfuhrgenehmigungen von Rüstungsgütern im Wert von 3,5 Mrd. Euro erteilt, 2020 waren es noch 2,9 Mrd. Euro. Dabei gingen Waffen nach Ägypten, Saudi-Arabien, Israel und Katar. Mit deutschen Waffen wurde z.B. der Krieg im Jemen unterstützt, wo auch Blendgranaten aus dem Werk von Rheinmetall Defence in Trittau gefunden wurden. 

Deutsche Rüstungsfirmen hätten auch kein Problem damit gehabt, Rüstungsgüter nach Russland zu exportieren – erst die Annektion der Krim 2014 hat einen wohl bereits eingefädelten Deal zwischen Rheinmetall und Moskau zunichte gemacht, weil die Bundesregierung eingeschritten ist. (Quelle: Die Welt)

Über den Hamburger Hafen gehen jährlich ca. 1000 Container mit Rüstungsgütern in die Welt. Damit der Hamburger Hafen wieder zu einem “zivilen Hafen” wird, wie es eigentlich in der Präambel der hamburgischen Verfassung steht, wurde 2019 eine Volksinitiative gegen Rüstungsexporte in Hamburg ins Leben gerufen.
> zur Webseite der Volksinitiative “Ziviler Hafen”

 

Rheinmetall

Die Rheinmetall Group ist eines der größten Waffenproduzenten der Welt. Unter den von SIPRI aufgelisteten TOP 100 Waffen­produzenten führt Rheinmetall die rein deutschen Unternehmen an und ist in Europa führend für leichte und mittelschwere Rad- und Ketten­fahrzeuge sowie für Schützenpanzer.
Von der Stiftung Ethecon wurde der Konzern-Vorstand 2017 mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award „ausgezeichnet“. In der Begründung heißt es:

 „Sie treten dabei Umweltschutz, Frieden und Mensche­nrechte mit Füßen. RHEINMETALL fördert Krieg, ruiniert Menschenrechte und zerstört die Umwelt. Auch illegale Waffendeals, Steuerhinterziehung und Kriegstreiberei zeigen, wie die Verantwortlichen von Rheinmetall für die Profitmaximierung Ethik und Moral missachten. Sie nehmen durch ihr Handeln den Untergang der Erde als Schwarzen Planeten in Kauf“

2019 tätigte Rheinmetall Umsätze mit Kunden in 143 Staaten. In Deutschland ist das Unternehmen an 41 Standorten vertreten, weitere 42 Standorte befinden sich in anderen europäischen Ländern, 14 auf dem amerikanischen Kontinent, 18 in Asien, 6 Standorten in Afrika und in 8 in Australien. Es werden Umsätze in Höhe von Milliardenhöhe gemacht; seit dem Ukraine-Krieg hat sich die Aktie verdreifacht (Vergleich Jan. 2022 – heute).

Weitere Informationen zum Download (PDF): Daten zu Rheinmetall